Die Insel Eiswerder liegt im Berliner Stadtbezirk Spandau, inmitten der oberen Havel (Spandauer See) und umfasst eine Gesamtfläche von ca. 14 ha. Die gesamte Insel wird aufgrund der ehemaligen Rüstungsnutzung im Bodenbelastungskataster (BBK) aufgeführt.
Bei einer maximalen Breite von ca. 430 m erstreckt sich die Insel auf einer Länge von ca. 550 m von Norden nach Süden. Die Insel ist über die „Kleine Eiswerderbrücke“ mit dem Ostufer und über die „Große Eiswerderbrücke“ mit dem Westufer der Havel verbunden. Im Nordosten von Eiswerder liegt die Pionierinsel, eine kleine unbewohnte Insel.
Auf der Insel Eiswerder ist in Zukunft eine Umnutzung in Richtung Grün- und Spielflächen vorgesehen.
Im Jahr 1992 wurde im Auftrag der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine historische Recherche auf der Insel durchgeführt. Aufgrund der seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts nachgewiesenen militärischen Nutzung ergab sich ein Altlastenverdacht.
Aus diesem Grund wurden im Jahr 1993, im Auftrag der Senatsverwaltung, auf der gesamten Insel die ersten Boden- und Grundwasseruntersuchungen durchgeführt. In einer ersten Erkundungsphase wurden zunächst 55 Bohrungen in einem 50x50 m Raster bis 3,0 m u. GOK abgeteuft und 8 Grundwassermessstellen errichtet. In einer zweiten Detailphase wurde das Raster im Diagonalschnitt um weitere 58 Bohrungen, die bis 2,0 m u. GOK abgeteuft wurden, verdichtet und 6 weitere Grundwassermessstellen errichtet. Im Ergebnis der Boden-Analytik wurde eine großflächige Kontamination durch Quecksilber in der Auffüllung festgestellt. Zudem traten lokal erhöhte Blei-, Kupfer-, Zink-, Zinn-, Arsen- und PAK-Gehalte im Boden auf. Im Rahmen der 2. Detailphase waren außerdem an 10 ausgewählten Bodenproben Nitroaromaten nachgewiesen worden. Im Grundwasser wurden bereichsweise erhöhte Belastungen durch PAK, MKW, BTEX und Schwermetalle ermittelt.
Zur Konkretisierung der Ergebnisse wurden im Zeitraum 1993 - 2015 weitere, umfangreiche Boden- und Grundwasseruntersuchungen durchgeführt, die die im Rahmen der Ersterkundung festgestellten Belastungen weitestgehend bestätigten.
Anhand der vorliegenden Altgutachten wurden insgesamt ca. 348 Bohrungen erfasst, wobei an ca. 304 Bohransatzpunkten analytische Untersuchungen durchgeführt wurden. Des Weiteren liegen Analyseergebnisse von ca. 100 beprobten Flächen sowie Analyseergebnisse im Grundwasser zu verschiedenen Beprobungszeitpunkten vor.
Die Maßnahme in Stichworten: