Ingenieurtechnische Begleitung Grundwassersanierung Elsenstraße
Ingenieurtechnische Begleitung Grundwassersanierung Elsenstraße in Berlin Treptow-Köpenick
Auf dem Grundstück Elsenstraße in Berlin wurde im Rahmen mehrerer, seit 1990 durchgeführter Untersuchungen eine Schädigung des Grundwassers durch leichtflüchtige chlorierte Kohlen-wasserstoffe (LCKW) inklusive Vinylchlorid (VC) sowohl am Standort selbst als auch in dessen Grundwasserabstrom festgestellt. Der Schaden entstand durch den unsachgemäßen Umgang bzw. die unsachgemäße Lagerung von Lösemitteln, die früher bei der Produktion von eisenbahntechnischen und elektrotechnischen Ausrüstungen, insbesondere zur Entfettung, verwendet wurden.
Um eine weitere Ausbreitung der Schadstoffe zu verhindern, erfolgt seit 2002 die hydraulische Quellensanierung des Grundwasserschadens mittels Pump & Treat.
Im Rahmen der Umsetzung des Gesamtkonzeptes Quelle/Fahne wurden Anfang 2015 drei neue Sanierungsbrunnen (SB 1, SB 2 und SB 3) im Hotspot-Bereich der Fahne errichtet. Eine neue, leistungsfähigere GWRA wurde auf dem Gelände der Siemens AG aufgebaut.
Seit 2015 werden in der Quelle zwei Horizontalfilterbrunnen und insgesamt 5 Sanierungsbrunnen zur Entnahme von LCKW-belastetem Grundwasser entnommen.
Aktuell (2021) werden Vorbereitungen zur weiteren Optimierung der Grundwassersanierung mit ergänzenden ENA-Maßnahmen durchgeführt (Tensidspülung, thermische Verfahren).
Die Maßnahme in Stichworten:
- Zeitraum: seit 2015
- Tätigkeiten:
- Zur Erfassung der Belastungssituation des Grundwassers sowie zur Überprüfung und Optimierung der Sanierungsmaßnahme wird seit November 1999 ein vierteljährliches Grundwassermonitoring auf dem Gelände und in dessen Umfeld durchgeführt. Aufgabe und Gegenstand der ingenieurtechnischen Begleitung ist die Dokumentation und die Auswertung der Monitoringkampagnen.
- Es erfolgt eine Charakterisierung der Grundwasserströmung im Untersuchungsgebiet sowie eine Beurteilung der Grundwasserkontamination im Anstrom, im Bereich der Schadstoffquelle, in der Fahne und im Abstrom.
- Des Weiteren werden monatlich im Rahmen von Eigen- und Fremdüberwachung der Grundwasserreinigungsanlage anlagenspezifische Proben entnommen und analysiert. Die Auswertung dieser Daten erfolgt mit dem Ziel der Dokumentation des Anlagenbetriebs und zur Steuerung und Optimierung der Grundwassersanierung.
- Zur Vorbereitung von ENA-Maßnahmen wurden 2020/2021 Studien zur Machbarkeit von ENA (Enhanced Natural Attenuation) in der Quelle und in der Schadstofffahne erstellt.
- Derzeit (2021) läuft ein Wettbewerb zur Ermittlung eines geeigneten Unternehmens zur Ausführung der ENA-Maßnahme.